ENGERLINGE MIT NEMATODEN BEKäMPFEN – WORAUF SIE BEI DER ANWENDUNG ACHTEN MüSSEN

Umweltfreundliche Helfer

Engerlinge mit Nematoden bekämpfen – worauf Sie bei der Anwendung achten müssen

Wer Engerlinge im Garten mithilfe ihrer natürlichen Feinde loswerden möchte, kann zu Nematoden greifen. Doch diese sind nicht für jede Käferart gleichermaßen geeignet.

Engerlinge, die großen Larven von Mai-, Juni- oder beispielsweise Gartenlaubkäfern, sitzen anscheinend besonders gerne dort, wo sie der Hobbygärtner gar nicht haben möchte: Im Hochbeet oder im Rasen knabbern sie an Gemüse und Blumen und gefährden die Ernte. Das Finden, Entsorgen oder gar Töten der Tiere ist nicht jedermanns Sache, aber es gibt natürliche Feinde, die die Käferlarven auf umweltfreundliche Weise entfernen. Nematoden, winzige Fadenwürmer, sind hier erfolgversprechend, aber man muss die Unterschiede kennen und wissen, wie man die Nützlinge richtig einsetzt.

Wichtige Unterscheidung: Welche Engerlingarten wollen Sie mit Nematoden bekämpfen?

Für den Menschen und andere Tiere sind die etwa einen halben Millimeter großen Nematoden ungefährlich. Als Parasiten können sich die Nützlinge aber in der Erde auf die Suche nach Engerlingen machen, die Larven besiedeln und sich in diesen vermehren. Dadurch werden die Engerlinge abgetötet und die Nematoden wandern zu ihrem nächsten Wirt weiter, bis sie keine Nahrung mehr finden.

Es gibt über 20.000 Arten von Nematoden, manche davon sind auch Schädlinge, die Pflanzen, insbesondere Wurzeln, befallen können. Andere machen sich nützlich, indem sie den gefürchteten Dickmaulrüssler oder Schnecken bekämpfen. Daher muss man für den Einsatz gegen Engerlinge auf bestimmte Arten zurückgreifen, die sich auf diese Zielgruppe spezialisiert haben.

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Besonders wichtig: Zunächst muss man wissen, welche Käferlarven den Garten besiedeln. Sind es wirklich Schädlinge oder gar Nützlinge, wie beispielsweise die des seltenen Nashornkäfers? Auch Engerlinge im Kompost sind in der Regel erwünscht, da sie hier wichtige Aufgaben erledigen und die Gartenabfälle zu Humus umwandeln. Zunächst sollten Sie die Engerlinge also identifizieren: Larven des Gartenlaubkäfers, des Junikäfers und des Maikäfers lassen sich mit den Fadenwürmern bekämpfen. Sind die Larven über anderthalb oder zwei Zentimeter groß, ist die Anwendung von Nematoden in der Regel nicht mehr sehr wirksam und man muss die Dosis erhöhen oder zu anderen Methoden greifen.

Nematoden richtig gegen Engerlinge anwenden

Außerdem gibt es Folgendes bei der Anwendung zu beachten:

  • Besorgen Sie sich im Fachhandel oder im Internet Fadenwürmer der Art Heterorhabditis bacteriophora (HB- oder HM-Nematoden), die die Larven von Gartenlaub- und Junikäfern angreifen. Gegen Maikäferengerlinge lässt sich außerdem in Kombination die Gattung Steinernema einsetzen.
  • Die Menge machts: Pro Quadratmeter benötigt man etwa eine halbe Million Nematoden, die lebend in einem Tongranulat ausgebracht werden – beachten Sie hier die Produktangaben.
  • Nematoden werden erst bei Bodentemperaturen über 12 bis 14 Grad Celsius aktiv, daher sollte man diese Temperaturen im Frühling abwarten. Von April bis September ist hierfür ein guter Zeitraum, da dann die Larven schlüpfen.
  • Die Anwendung ist einfach: Das Granulat wird in Wasser aufgelöst, regelmäßig umgerührt und das Beet oder der Rasen damit gegossen. In den nächsten drei Wochen muss man den Boden gleichmäßig feucht halten, er darf nicht austrocknen.
  • Die meisten befallenen Engerlinge sterben innerhalb von zwei Wochen ab. Um die Engerlinge dauerhaft loszuwerden, ist manchmal eine Anwendung über zwei bis drei Jahre hinweg nötig.

Bitte beachten Sie: Engerlinge sind ein Naturprodukt und nach Erhalt in der Regel nur etwa eine Woche im Kühlschrank haltbar. Die Fadenwürmer auf Vorrat zu kaufen, ist nicht sinnvoll.

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